Ich habe einen Vorschlag für Sie. Fragen Sie sich einmal: »Was möchte ich im Leben?« Nicht erst morgen oder irgendwann. Gleich jetzt!
Diese Frage stellen sich die meisten nämlich höchstens dann, wenn sie schon so richtig in der Scheiße stecken. Wenn sie in der Depression versinken, nicht weiter wissen oder einfach ausgelaugt und unglücklich mit ihrem Leben sind. Eben dann, wenn sie schon durch eine Krankheit gezwungen werden, mal »auszusteigen« und den Alltag mal nicht als gottgegeben zu sehen, sondern als ein Konstrukt ihrer Gedanken, Vorstellungen und Ziele.
Der Punkt ist aber: Dass Sie sich diese Frage nicht früher stellen, führt erst dazu, dass Sie überhaupt in der Scheiße landen. Darum sollten Sie sich Gedanken über Ihre Ziele machen, bevor Sie an diesem Punkt ankommen – als Prävention quasi.
Mehr Begeisterung im Leben
Selbstverständlich könnte ich an dieser Stelle nicht von »Scheiße« schreiben, sondern von einer »misslichen Situation«, einem »unglücklichen Schicksal«, einer »betrüblichen Lage«. Doch sobald Sie mal ehrlich zu sich sind, stellen Sie fest, dass Sie wegen ein bisschen Unbehagen nichts ändern werden. Die Scheiße muss vorher schon richtig dampfen. Wörter wie Burnout, Depression und Erschöpfung müssen durch den Raum flattern.
Was hilft, wenn es so weit ist? Ganz einfach: Begeisterung.
Das mag sehr simpel klingen, aber genau diese Begeisterung brauchen Sie. Denn meistens jagen Sie in Ihrem Alltagseinerlei vermeintlichen Zielen nach und halten sie für das Endergebnis Ihres Strebens. Ihre Erreichung ist das Ende der Fahnenstange und der Abschluss der ganzen Rennerei. Doch das ist ein Trugschluss. Sie können Unsummen an Zielen erreichen – und das tun Sie auch –, aber das Spiel wiederholt sich einfach jeden Tag, weshalb Sie Ihre Erfolge schon gar nicht mehr wahrnehmen. So biegt sich die Karriereleiter zum Rad – dem Hamsterrad. Alltag eben.
Das wahre Ziel: ein geiles Gefühl
Was ist passiert? Sie haben Ihre Gefühlswelt außen vor gelassen. Ziele sind gut und schön, aber was uns Menschen wirklich bewegt, ist das Gefühl. Das gilt selbst für Controller, Informatiker und Banker, die gewohnt sind, in Zahlen, Daten, Fakten zu denken. Am Ende gewinnt immer das Gefühl, denn schlussendlich zählt doch nur eins für Ihr Glück: sich sauwohl zu fühlen.
Dieses Wohlfühlgefühl ist auch der Beginn Ihrer Bemühungen. Es ist die Motivation, ein Ziel in Angriff zu nehmen. Und das Beste daran: Wenn Sie sich sauwohl fühlen – und zwar wirklich nur dann – dann könnnen Sie auf dem Weg zum Ziel Ihr volles Potenzial abrufen, Ihre Kreativität ausspielen und Ihre guten Absichten umsetzen.
Morgens mit einem guten Gefühl ins Büro fahren, gut drauf sein, sich einfach sauwohl fühlen – und auf einmal läuft es und Sie überwinden wie von Geisterhand mühelos Hindernisse, finden Lösungen und haben auch noch eine Menge Spaß und Freude dabei. Das Ziel der Beförderung winkt quasi schon um die Ecke. An einem anderen Tag fahren Sie ins Büro und fühlen sich bedrückt und irgendwie unwohl. Was passiert? Ganz klar: Die Arbeit wird schwer, mühsam, nichts klappt so richtig.
Wie kommt es zur Krankheit?
Die Folge ist ganz banal: Wenn Sie Ihren inneren Wunsch nach dem Sauwohlgefühl außer Acht lassen, definieren Sie Ihr Glück falsch. Anstatt bereits bei der Zielanpeilung Wert auf Ihre Gefühlswelt zu legen, definieren Sie nur die Erreichung des Ziels als Glück und nur sie vermittelt Ihnen Begeisterung. Der Weg dorthin, die Arbeit wird so zum reinen Energiekiller. Und langfristig entstehen die Ermüdung, die Frustration und die Depression, die wir umgangssprachlich als Burnout bezeichnen.
Die Begeisterung auf dem Weg, ich nenne sie Grundintenion, ist Ihr Energiebringer. Unter der Grundintention verstehe ich zwei Gefühle – ein äußeres und ein inneres. Diese Gefühle sind Ihr Antrieb. Wenn sich diese Gefühle einstellen, erfahren Sie Begeisterung und fühlen sich erfolgreich. Denn selbst Erfolg ist nicht nur eine Zahl, sondern ein geiles Gefühl. Wissen Sie bereits, welche zwei Gefühle es für Sie sind?
Wenn nicht, rate ich Ihnen dringend, es herauszufinden. Denn Nichtwissen schützt nicht vor Strafe. Ihre Energie sinkt, was mal Spaß gemacht hat, ist nun halt so, und der Alltag wird zur Last. Wer es hingegen schafft, nicht nur Ziele, sondern auch Gefühle in seine Arbeit zu integrieren, der braucht sich auch keine Gedanken mehr über Burnout zu machen.