Ach ja, die selbsternannten Adrenalin-Junkies – die sich an Gummibändern in die Tiefe stürzen, mit einem Stück Stoff am Rücken aus Flugzeugen springen, abseits der Pisten durch menschenhohen Tiefschnee fahren und ungesichert Berge erklimmen. Die glauben, unter Adrenalin wären sie die großen Helden, kampfbereit, voller Energie und unbesiegbar. Das Leben funktioniert aber anders.
Adrenalin ist ein Stresshormon. Es wird ausgeschüttet, wenn jemand Angst hat oder sich in einer Situation befindet, in der er sich unwohl fühlt. Und das passiert nicht nur auf der Flucht oder in Extremsituationen, sondern auch im alltäglichen Leben – wenn jemand seinen Job nicht leiden kann, in einer freudlosen Beziehung steckt. Und auf Dauer sorgt Adrenalin dann für Ruhelosigkeit, Nervosität und Angstzustände. Nicht unbedingt das, was einen leistungsfähig macht.
Der Mensch kann nämlich nur dann leistungsfähig sein kann, wenn er Dopamin produziert. Dopamin, das Glückshormon, das einen motiviert und den Antrieb steigert. Und das schüttet der Körper nicht aus, wenn er im Stress ist. Im Gegenteil: Dopamin wird dann produziert, wenn der Mensch leidenschaftlich ist, wenn er begeistert das tun, was er tatsächlich tun will, wenn er sich so fühlt, wie er sich fühlen will – kurz: Wenn er seine Grundintention erfüllt.
Und hier sind wir am Dilemma der Menschheit angekommen – die Frage: Was ist meine persönliche Grundintention? Viele verknüpfen sie mit Personen, Dingen, Situationen und Handlungen. Dabei ist die Grundintention ein Gefühl – ein Gefühl, das einen erfüllt, das einen glücklich macht, das die eigenen Bedürfnisse befriedigt. Wer dieses Gefühl trifft, schüttet Dopamin aus – und ist dadurch glücklich und leistungsfähig. In jederlei Hinsicht.
Und die Adrenalin-Junkies? Die stehen eigentlich auf Dopamin, so wie alle Menschen. Aber das klingt eben weit weniger aufregend.