Was unterscheidet Menschen von Maschinen und Computern? Ganz einfach: Sie geben gewissen Dingen, Handlungen und Zielen einen Sinn, der sie veranlasst, diese an erster Stelle zu sehen. Dann verwenden sie ihre ganze Energie darauf, diese Dinge – auch gegen sämtliche Widerstände und mit dem Kopf durch die Wand – umzusetzen. Der Schlüssel ist die Emotion.
Wenn Sie beim Erreichen des Angestrebten keine Emotion entwickeln, empfinden Sie das Ergebnis nicht mal mehr als Erfolg. Entsprechend wenig Sinn macht es, die Handlung zu wiederholen. Und ja, für solche Tätigkeiten sind dann Maschinen das Richtige, ohne Emotion. Wie aber schaffen Sie es, die Emotion in der Betriebswirtschaft ins Boot zu holen, so dass das Tagesgeschäft auch für die Menschen zum Erfolg wird?
Meine Emotion, mein Erfolg
Die gute Nachricht vorab: Auch in der Betriebswirtschaft sind Gefühle omnipräsent – und zwar überall da, wo Menschen aufeinandertreffen, beginnend bei Ihnen selbst. Nehmen Sie ein Beispiel, Sie kennen das sicher auch: An einem Tag fühlen Sie sich schon bei der Fahrt ins Büro sauwohl, den ganzen Tag läuft alles wie am Schnürchen. Bei der Umsetzung Ihrer Projekte geht alles wie geschmiert, die Arbeit funktioniert, Probleme rollen aus dem Weg wie Kugeln von einem Berg, und selbst andere nehmen es wahr und unterstützen Sie. Es ist, als ob Sie sich morgens eine lustige kleine Pille eingeworfen hätten, die Sie den ganzen Tag nur rosarote Elefanten sehen lässt.
Und an einem anderen Tag: die gleichen Tätigkeiten, die gleichen Personen und die gleichen Probleme rollen auch, doch dieses Mal wie ein Schneeball, der zur Lawine wird. Alles hakt und knirscht. Und Sie wünschen sich die kleine Partydroge zurück, die alles besser macht.
Ich verrate Ihnen was: Sie haben sie längst dabei. Immer verfügbar und kostenlos. Ihre persönliche Droge heißt nämlich Emotion – und sie ist es, die jeden Erfolg erst zu einem macht.
Im Rausch der Emotion
Wie, so einfach soll das sein, fragen Sie sich jetzt? Hell yeah! Die richtige Emotion wirkt besser als jede aufputschende Partydroge – eben auch im Business und selbst dann, wenn sie gar nicht positiv ist. Die Hauptsache ist: Die Emotion ist mit im Spiel.
Überlegen Sie doch mal: Wenn im Controlling und in der Buchhaltung Zahlen vorgelegt werden, sind die zunächst vermeintlich trocken und staubig. Sie dienen dazu, in kurzen Facts zusammenzufassen, was in und mit dem Unternehmen passiert. Punkt. Das ist ungefähr genauso emotional aufgeladen, wie wenn ich Ihnen eine Nachrichtenmeldung mit reinen Fakten beschreibe: „Gestern wurde die Freiheitsstatue abgebaut. Sie ist aus Kupfer, 46,05 Meter hoch und hat ein Gewicht von 204,1 Tonnen.“ Spannend, was? Schnarch …
Interessant wird die Geschichte, wenn das Wundermittel Emotion in den Cocktail gemischt wird: „Heimtückischer Anschlag auf die Freiheit! Extremisten bauen in arglistiger Nacht- und Nebelaktion die Freiheitsstatue ab.“ Naaa? Wenn das nicht Heerscharen von Menschen in Bewegung setzen würde …
Ebenso kann eine einfache Statistik oder ein trockener Fakt aus der Buchhaltung, beladen mit Emotion, eine ganze Lawine in einem Unternehmen in Gang setzen.
Alles, was mit einer positiven Emotion verbunden ist, gehen Führungskräfte und Mitarbeiter nämlich kreativ an – wenn das Gefühl aber negativ ist, gehen sie es rein reaktiv an.
Sie haben die Energie, es umzusetzen. Und by the way: Erfolg ist auch eine Emotion und neurobiologisch bewerten Menschen nur die Ziele als Erfolg, welche mit der Emotion der eigenen Begeisterung übereinstimmen.
Fühlen statt unterdrücken
Wenn Sie genau mitgelesen haben, wissen Sie also jetzt: Sie müssen kein teures und verbotenes Rauschmittel kaufen. Sie haben Ihre Aufputschmittel schon in der Tasche. Sie müssen sie nur auch konsumieren und können sich so die Energie für Projekte jeden Tag aufs Neue holen.
Egal ob Management oder Angestellter, ob jung oder alt, ob studiert oder nicht – kaum ein Mensch beschäftigt sich bewusst mit seinen Gefühlen. Viel schlimmer noch: Ich kenne so viele Leute, die sie sogar unterdrücken. Ist ja klar: Im Business haben sie nix zu suchen und auch im Privatleben bleibt überhaupt gar keine Zeit, sich mit dieser oder jener Emotion zu beschäftigen. Stattdessen setzen viele die Gute-Laune-Maske auf, tanken positive Energie bei irgendwelchen Kursen und verordnen sich selbst „positives Denken“.
Was für ein Blödsinn! Wer sich einredet, er MUSS positiv denken und gut drauf sein, der tut sich und seinem Umfeld damit nichts Gutes. Denn wer etwas muss, schüttet Adrenalin aus, das regt den Stoffwechsel an und erhöht den Energieverbrauch. Das mag für manche Diät förderlich sein, aber nicht um einen erfolgreichen Tag zu haben.
Erfolg mit Gefühlen
Wirklich erfolgreich ist nur, wer seine Gefühle kennt, seine Ziele danach festlegt und auch seine Entscheidungen entsprechend trifft – auch im härtesten Business und als Manager sowieso. Also: Was haben Sie heute schon für Ihre Gefühlswelt getan? Wann haben Sie sich das letzte Mal gefragt, was Ihre Grundintention ist? Was verschafft Ihnen Ihre ganz eigene Emotion der Begeisterung, nach der Sie streben? Woraus schöpfen Sie Ihre Energie?
Und wenn Sie sich Ihrer Gefühle bewusst sind, machen Sie was draus. Packen Sie den Tag an: Er wird erfolgversprechend, wenn Sie sich von Ihrer Emotion tragen lassen und sich auch tagsüber ganz bewusst kleine Dosen dieses Aufputschmittels gönnen.
Nehmen Sie sich morgens daher kurz Zeit und gönnen Sie sich Ihre Emotionen als ultimativen Kick für einen erfolgreichen Tag – für ein erfolgreiches Leben.