»Was haben Sie sich da für einen Fehler erlaubt? Das ist ja unglaublich, das hätte Ihnen niemals passieren dürfen!«
Der Groll verschwindet und zwei Wochen später folgt ein Gespräch der ganz anderen Art: »Wir würden Ihnen gerne einen unbefristeten Arbeitsvertrag anbieten.«
Moment, was? Das macht doch keinen Sinn, oder? Dem Mitarbeiter erst einen Einlauf verpassen und dann trotzdem fest anstellen.
Schuld sind die unfähigen Mitarbeiter
Nein, das macht keinen Sinn, sehe ich aber häufig in Unternehmen: dass Leute eingestellt werden, die das Unternehmen gar nicht haben will – und die selbst vielleicht gar nicht im Unternehmen sein wollen. Warum? Weil bei der Führungsriege der Glaube herrscht, dass sie ja niemand besseren (Mitarbeiter bzw. Arbeitgeber) finden wird und sich eben zufrieden geben muss.
Und dann sind natürlich die unfähigen Mitarbeiter schuld daran, wenn es dem Betrieb nicht gut geht. Ja, klar. Da verstecken sich die Personalverantwortlichen schön hinter dem Argument der Personalverfügbarkeit: »Was hätten wir denn machen sollen? Es gab halt niemand anderen.«
Verantwortung abgeben macht antriebslos
Das ist jedoch nicht die einzige Situation, in der wir uns hinter der Organisation, dem Markt, den Umwelteinflüssen versteckt. Das Schlimme daran ist: Es ist nicht nur feige, sondern schmälert auch den Unternehmenserfolg. Und wenn Sie mal darüber nachdenken, fühlen Sie sich mit der Verantwortungsabgabe auch noch hilf- und antriebslos. Schuld daran sind negative Annahmen:
- »Wir finden niemals bessere Mitarbeiter.«: Manchmal bekomme ich das Gefühl, unliebsame oder unfähige Mitarbeiter zu entlassen, ist schwerer, als sich von der eigenen Ehefrau scheiden zu lassen. Gerade deshalb ist es so wichtig, vorher zu prüfen, ob sie eine Person wirklich einstellen wollen.
- »Die Ziele sind unrealistisch. Das schaffen wir nie.«: Sie wissen, eigentlich sollten Sie sich an die Umsetzung der neuen Ziele machen, aber die klingen schon arg hochgesteckt. Also nochmals darüber nachdenken und die Latte tiefer hängen. Sicher ist sicher. Doof nur: Auch die niedrigste Latte ist eine Annahme.
- »Lieber kein Risiko eingehen, das kann ja nur schiefgehen.«: Seien Sie einmal ehrlich: Wie viele Entscheidungen haben Sie schon aufgeschoben, bis sie irrelevant wurden, um damit kein Risiko eingehen zu müssen?
Sie sehen: Mit solchen Gedanken kommen weder Sie noch das Unternehmen voran, sondern Sie treten auf der Stelle, weil sich nichts bewegt. Aber diese Korsage aus negativen Annahmen schnürt Ihnen eben die Luft ab. Also was tun?
Mit den richtigen Gedanken zu mehr Erfolg
Befreien Sie sich von diesen Gedanken. Denn die meistens davon haben Sie sich wahrscheinlich selbst in den Kopf gepflanzt. Diese errichten Grenzen in Ihrem Denken und somit für den Unternehmenserfolg – schließlich will Ihr Kopf recht behalten und wird alles dafür tun, dass Ihre Annahmen eintreten. Und letztlich führen diese negativen Gedanken auch zu Wut und Ohnmacht.
Fragen Sie sich also regelmäßig:
- Wer setzt die Sorgen und limitierenden Gedanken in Ihren Kopf? Sind es Sie selbst oder sind es tatsächlich die Organisation, der Markt, die Umwelt, die Ihren Entscheidungen und Handlungen einen Riegel vorschiebt?
- Dreht sich die Welt oder befindet Sie sich im Stillstand? Eben! Also ist Veränderung möglich – auch in Ihren Gedanken.
- Was würde passieren, wenn Sie sich gute Gedanken machen würden? Und vor allem: Welche wären das?
Wenn Sie diese Fragen beantwortet haben, werden Sie sehen: Die Klarheit über Ihre Gedanken schafft Möglichkeiten, die Sie zuvor gar nicht bemerkt oder gesehen haben.
Ich bin gespannt, was Sie daraus machen. Denn Sie können nichts über die Zukunft wissen, aber positive Gedanken über Ihre Ziele und Wünsche gibt Ihnen den Antrieb, sie anzupacken.