Leben, Rainer Runzer, Grenzen, Erfolg

Harry Potter legt sich seinen Umhang um und verschwindet – also nicht physisch, aber er ist plötzlich nicht mehr sichtbar. In der realen Welt völlig undenkbar, oder?

Wie es sich herausstellt, nicht unbedingt. Die Entwicklung von Textilien, die das Objekt, das sie umhüllen, praktisch unsichtbar machen, läuft auf Hochtouren. Das sogenannte Metamaterial bricht das Licht nicht, sondern leitet es um das Objekt herum, wodurch das Objekt für das Auge nicht wahrnehmbar ist.

Ziemlich cool! Wer hat sich nicht schon mal gewünscht, irgendwo Mäuschen zu spielen oder unentdeckt am unsympathischen Kollegen vorbeizulaufen?

Aber darauf will ich eigentlich gar nicht hinaus.

Grenzen setzen

Worum es mir geht, sind vielmehr Grenzen. Grenzen, die sich die Menschen selbst setzen. Etwa sowas wie: Der Mensch kann sich nicht unsichtbar machen. Oder auch: Der Mensch kann nicht zum Mond fliegen. Der Mensch kann sich nicht mit Menschen auf anderen Kontinenten unterhalten.

Das sind alles nur Limitierungen der Fantasie, weil es bis zu einem bestimmten Zeitpunkt eben noch nicht geschehen war. Betonung liegt auf »noch«! Denn letztlich ist nichts möglich – bis es eben doch möglich ist.

Das Traurige daran ist, dass Menschen sich durch die Ideen in ihren Köpfen selber limitieren und sich dadurch von dem Leben abhalten, das sie sich tatsächlich wünschen. Weil sie eben gar keine Idee davon haben, was alles möglich wäre, wenn sie sich nur hinsetzen und eine kreative Lösung dafür suchen würden. Das gilt für Hobbys und Privatleben ebenso wie für die Karriere.

Befreiung des Denkens

Ja, wer sein Denken befreit, der ist kreativer und erkennt Chancen. Der kann mehr erreichen, weil er mehr sieht und mehr für möglich hält – und allein durch diesen Glauben Grenzen verschiebt.

Klingt ja einfach, aber wie soll das gehen?

Nun, zunächst brauchen Sie einen guten Zustand, in dem Sie klar denken und kreativ sein können. Und das soll heißen: Sie brauchen Dopamin. (Wie Sie das erreichen, können Sie in meinen Beitrag »Das Dilemma der Menschheit« nachlesen)

Und zweitens müssen Sie beobachten – sich selbst, Ihre Umgebung, die Welt. Denn wer beobachtet, der kann Dinge von anderen abschauen und lernen. Wer es dann schafft, das dadurch gewonnene Wissen auf eine neue Weise zu Nutzen, der macht das Undenkbare möglich – und verschiebt dadurch Grenzen.

Übrigens: Lustigerweise wird das Undenkbare meist schnell zum neuen Normal. So wie Marathon laufen zum Beispiel. Noch vor 20 Jahren war es der absolute Wahnsinn, wenn ein Bekannter erzählte, dass er Marathon läuft. Als ich neulich beim Donautal-Marathon Run and Fun in Tuttlingen war, war es eher andersrum: »Wie, du bist noch keinen Marathon gelaufen?«

Sag ich ja: Grenzen verschieben sich. Und zwar ständig!

Welche Grenzen könnten Sie heute verschieben?

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